Bekanntmachungen


Protokoll Runder Tisch 09.12.2022

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2022-12-09_RunderTisch_Kindertageseinric
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Rechenschaftsbericht 2021/2022
Aktivitäten des Elternbeirates im Kindergartenjahr 2021/2022
Rechenschaftsbericht 2021_2022_10.10.202
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Antwortschreiben vom Bürgermeister betreffend des Streiks - 13.05.2022

Offener Brief an die Vertreter der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände - 10.05.2022

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wir, die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst des Marktes Mering wenden uns heute, gemeinsam  mit  unserem  Elternbeirat  und  unserem  obersten  Dienstherren,  Herrn Bürgermeister Florian Mayer, an Sie.

 

Wir möchten Sie dazu auffordern, die Forderungen der Gewerkschaft mindestens derart ernst zu nehmen, dass angemessene und ernstgemeinte Vorschläge ihrerseits vorgebracht werden, wie die enorm belastenden Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert werden können. Die derzeitig bestehenden Rahmenbedingungen sorgen für einen immensen Krankenstand bei den  Mitarbeitern,  für  immer  mehr  Kolleg*Innen  die  aufgrund  der  hohen  Belastungen  die Arbeitszeit verkürzen oder sogar das Berufsfeld Kindertagesstätte komplett verlassen.  

 

Die Enttäuschung unsererseits, dass die ersten beiden Verhandlungsrunden komplett ohne Vorschlag von Seiten der VKA ergebnislos zu Ende gingen, ist riesengroß. Wertschätzung und Anerkennung für Mitarbeiter sieht anders aus. Es ist Zeit, unsere Tätigkeiten endlich mit dem nötigen  Respekt  anzuerkennen,  dies  funktioniert  nicht  durch  Klatschen  und Lippenbekenntnisse,  sondern  durch  ernst  gemeinte  Vorschläge  die  zumindest Verhandlungsbereitschaft signalisieren. 

 

Insbesondere die Tatsache, dass unser Bürgermeister, Herr Florian Mayer, der ja ebenfalls von Ihnen vertreten wird, unsere Forderungen versteht und unterstützt, bedeutet, dass Sie zwar im Namen allerdings nicht im Sinne aller kommunalen Arbeitgebervertreter verhandeln.

 

Wir  fordern  Sie  daher  auf,  ändern  Sie  Ihre  Haltung  und  treten  Sie  bei  der  dritten Verhandlungsrunde in ernsthafte Gespräche ein.

 

Aus Sicht unseres Bürgermeisters Florian Mayer stellt sich die Situation wie folgt dar:

„Im Bundesdurchschnitt fehlen schon jetzt drei Mitarbeiter pro Kindertagesstätte. Durch die Einführung  des  Rechtsanspruchs  auf  Ganztagesbetreuung  für  Schulkinder  verschärft  der Gesetzgeber die Situation ab 2026 weiter. Nicht nur, dass der aktuelle Bedarf nicht durch das vorhandene Personal gedeckt werden kann, wird es vor allem für die Nachmittagsbetreuung bei den Schulkindern noch schwieriger entsprechend ausgebildetes Personal zu akquirieren.

 

Durch  die  Corona  Pandemie  hat  sich  die  Situation  weiter  verschärft,  denn  durch krankheitsbedingte  Ausfälle  konnte  die  Betreuung  in  der  Vergangenheit  nur  durch übermäßigen Einsatz der Mitarbeiterschaft aufrechterhalten werden.

 

Wenn nun der Markt Mering als Arbeitgeber Zulagen bezahlt, was im TVÖD ohnehin nicht unbeschränkt möglich ist, so mag dies einen kurzfristigen Effekt haben. Allerdings nur durch eine Verschiebung des Personals auf Kosten anderer Träger oder Gemeinden. Es bedarf aber dringend zusätzlichen Fachpersonals, das nur durch eine groß angelegte Imagekampagne, mehr Attraktivität des Berufsfeldes und eine adäquate Entlohnung möglich ist. Insoweit ist es für  uns  als  Marktgemeinde  nicht  nachvollziehbar,  warum  die  Arbeitgeberverbände  keine vernünftige  Verhandlungsgrundlage  für  die  Beschäftigten  Kinderpfleger*rinnen  und Erzieher*innen möglich machen. Als Bürgermeister der Marktgemeinde Mering appelliere ich daher  an  die  Arbeitgeberverbände  und  Verhandlungsteilnehmer  sowie  die  zuständigen Regierungen  dringend  ernsthafte  Gespräche  zu  führen  und  dadurch  mitzuhelfen  künftig ausreichend Personal zu finden, das dieses wichtige Berufsbild noch ausüben will. Denn weder den  Eltern  noch  den  Gemeinden  oder  den  Trägern  ist  mit  diesem  Verhandlungsergebnis gedient.“

 

Ergänzungen aus Sicht des Elternbeirates Haus der kleinen Freunde „Farbkleckse“:

Während der Corona Pandemie haben wir als Familien viel zurückstecken oder gar auf vieles verzichten müssen.  Der mittlerweile anhaltende Streik übersteigt  unsere Belastungsgrenze und führt zu großem Frust. Nicht alle Familien können auf Großeltern zugreifen, Home Office nutzen oder sich Urlaub nehmen, sondern sind gezwungen Ihrer Arbeit nachgehen, um sich über Wasser zu halten.

 

Die  Familie  muss  die  Säule  der  Gesellschaft  sein,  um  die  derzeit  rasch  kommenden Veränderungen zu meistern. Das ist unsere gemeinsame Pflicht!

 

Setzen Sie sich mit einem fairen Angebot an den Verhandlungstisch und entlasten Sie uns als Eltern. Sie entscheiden über die Generation von Morgen.

Mit freundlichen Grüßen

 

gez. Roman Lipp

Einrichtungsleitung „Haus der kleinen Freunde Farbkleckse“ für die Beschäftigten  

 

gez. Florian A. Mayer

Erster Bürgermeister Marktgemeinde Mering als Trägervertreter

 

gez. Daniel Kotter

 

stellv. Vorsitzender Elternbeirat „Haus der kleinen Freunde Farbkleckse“ für die Elternschaft